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RA 03/2022 - Entscheidung des Monats

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BGH-Entscheidungen aus dem Gebiet des Sachenrechts nutzen Prüfungsämter gerne als Vorlagen für Prüfungsaufgaben. Dies liegt zum einen an der Bewertung des Rechtsgebiets als anspruchsvoll und zum anderen an der relativen Seltenheit geeigneter Fälle in der Rechtsprechung, vor allem im Vergleich zum Schuldrecht. Die letzte große BGH-Entscheidung zu § 888 I BGB vom 04.12.2015, V ZR 202/14, finden Sie in der RA 09/2016, 449 ff. Auch sie ist nach wie vor examensrelevant und könnte mit der vorliegenden kombiniert werden, um einen ansprechenden Examensfall zu bilden.

WISSEN was geprüft wird

WISSEN was geprüft wird Für Studierende & Referendare EXAMENSTREFFER aus der RA und den Crashkursskripten Für einen schnellen Überblick der Examenstreffer aus RA und Crashkursskript (CK) unsere aktuelle Aufstellung für Sie: EXAMENSTREFFER ZIVILRECHT April 2021 1. Ex., Z I NRW RA 12/19, 620; RA 08/20, 400; CK ZR, Az.: III ZR 113/18, VIII ZR 315/18 Januar 2021 2. Ex., Z II HE RA 06/20, 281; CK ZR, Az.: VIII ZR 18/19 Januar 2021 2. Ex., AW HE RA 12/20, 617 Oktober 2020 1. Ex., Z III HE RA 06/17, 291 September 2020 2. Ex., Z II HE RA 09/16, 454; RA 01/18, 17; CK ZR, Az.: IX ZR 305/16 August 2020 1. Ex., Z I HE, RP, SN, SA RA 01/10, 25; RA 04/10, 211; CK ZR, Az.: XII ZR 108/17 August 2020 1. Ex., Z III SN RA 10/13, 709; RA 08/14, 389; CK ZR, Az.: VII ZR 241/13 August 2020 1. Ex., Z I TH RA 10/13, 709; RA 08/14, 389; CK ZR, Az.: VII ZR 241/13 Juni 2020 1. Ex., Z II HE RA 01/17, 10; RA 12/17, 617; CK ZR, Az.: VIII ZR 211/15, VIII ZR 271/16 Juni 2020 2. Ex., Z IV RP, BW RA 02/17, 65; CK ZR, Az.: 17 U 52/16 EXAMENSTREFFER ÖFFENTLICHES RECHT Dezember 2021 2. Ex., ÖR I BW RA 01/21, 29; CK BW, Az.: 11 B 1459/20 Oktober 2021 1. Ex., ÖR I HE, NRW RA 07/21, 370; CK HE/NRW, Az.: 2 B 1193/21 September 2021 1. Ex., ÖR II BW RA 09/19, 482; CK BW, Az.: 10 B 10515/19 August 2021 1. Ex., ÖR II NRW RA 08/20, 427; RA 01/21, 33; CK NRW, Az.: 13 B 695/20.NE Juli 2021 2. Ex., ÖR I HE RA 11/17, 598 Juni 2021 2. Ex., ÖR II BW RA 10/20, 541 Juni 2021 1. Ex., ÖR I HE RA 02/20, 89 Februar/März 2021 1. Ex., ÖR II TH RA 10/19, 529 f.; CK TH, Az.: 1 BvL 1/18 u.a. Februar/März 2021 1. Ex., ÖR I BW RA Telegramm 07/20, 87 f.; CK BW, Az.: 8 CN 1.19 Februar 2021 1. Ex., ÖR II NRW RA 10/20, 533; CK NRW, Az.: Vf. 32-IX-20 Februar 2021 1. Ex., ÖR II HE, RP, BW RA 10/19, 529; CK HE/RP/BW, Az.: 1 BvL 1/18 EXAMENSTREFFER STRAFRECHT November 2021 1. Ex., SR NRW RA 08/20, 440; CK SR, Az.: RVs 12/20 Mai 2021 2. Ex., SR HE, NRW RA 02/20, 106; CK SR, Az.: 2 StR 85/19 März 2021 2. Ex., SR HE, NRW RA 08/20, 440 Februar 2021 1. Ex., SR HE, RP RA 07/20, 348 Januar 2021 2. Ex., SR HE, NRW RA Telegramm 12/20, 129 September 2020 1. Ex., SR BY RA 01/18, 48; RA 10/19, 545; CK SR, Az.: 2 StR 154/17, 3 StR 333/18 September 2020 2. Ex., SR HE, NRW RA 03/20, 157 Juni 2020 1. Ex., SR HE RA 01/20, 48 Januar 2020 2. Ex., SR NRW, HE RA 01/18, 48; RA 10/19, 545; CK SR, Az.: 2 StR 154/17, 3 StR 333/18 Oktober 2019 2. Ex., SR NRW, RP RA Telegramm 01/19, 6 Stand: Februar 2022 Weitere Examenstreffer finden Sie auf unserer Homepage! verlag.jura-intensiv.de/kostenlose-lerninhalte

RA 03/2022 Zivilrecht 125 Problem: Analoge Anwendung des § 902 BGB auf den Anspruch aus § 888 I BGB Einordnung: Sachenrecht, Vormerkung BGH, Urteil vom 14.01.2022 V ZR 245/20 (leicht abgewandelt) EINLEITUNG BGH-Entscheidungen aus dem Gebiet des Sachenrechts nutzen Prüfungsämter gerne als Vorlagen für Prüfungsaufgaben. Dies liegt zum einen an der Bewertung des Rechtsgebiets als anspruchsvoll und zum anderen an der relativen Seltenheit geeigneter Fälle in der Rechtsprechung, vor allem im Vergleich zum Schuldrecht. Die letzte große BGH-Entscheidung zu § 888 I BGB vom 04.12.2015, V ZR 202/14, finden Sie in der RA 09/2016, 449 ff. Auch sie ist nach wie vor examensrelevant und könnte mit der vorliegenden kombiniert werden, um einen ansprechenden Examensfall zu bilden. SACHVERHALT Zugunsten des K wurde am 12.02.1999 aufgrund einer vom Verkäufer erteilten Eintragungsbewilligung eine Auflassungsvormerkung zur Sicherung eines aus dem notariellen Kaufvertrag vom 20.10.1998 stammenden Anspruchs auf lastenfreie Übertragung des Eigentums in ein Wohnungsgrundbuch eingetragen. Am 19.07.2001 wurde zugunsten der B eine Zwangshypothek (§ 867 ZPO) in das Grundbuch eingetragen. Diese sichert bestehende Ansprüche gegen den damaligen Eigentümer, den Rechtsvorgänger des K. Am 05.03.2002 wurde K als Eigentümer der Wohnung in das Grundbuch eingetragen. Gestützt auf die Behauptung, er habe die Zwangssicherungshypothek erst bemerkt, als er seinerseits die Wohnung im Jahr 2018 verkauft habe, verlangt K von B die Zustimmung zur Löschung der Zwangssicherungshypothek. B beruft sich auf Verjährung. Zu Recht? LEITSATZ DER REDAKTION 1. Der aus § 888 Abs. 1 BGB folgende Zustimmungsanspruch des Vormerkungsberechtigten ist in entsprechender Anwendung von § 902 Abs. 1 Satz 1 BGB unverjährbar. (Rn.19) 2. Ist allerdings der durch die Vormerkung gesicherte schuldrechtliche Anspruch verjährt, kann der vormerkungswidrig Eingetragene im Grundsatz die dem Schuldner zustehende Einrede der Verjährung gegen den gesicherten Anspruch erheben und die Zustimmung aus diesem Grund verweigern. (Rn.25) Der BGH wies den Fall zum OLG Dresden zurück, weil die Frage, ob K tatsächlich ein Anspruch auf Auflassung aus dem genannten Kaufvertrag zusteht, noch ungeklärt ist. Um dennoch zum Kernproblem des Falles, der Verjährung des Anspruchs aus § 888 BGB vorzudringen, gehen wir hier von einem solchen Anspruch aus. LÖSUNG A. Anspruch des K gegen B auf Löschung der Zwangshypothek aus § 894 BGB K könnte einen Anspruch gegen B auf Löschung der Zwangshypothek aus § 894 BGB haben. Dies setzt die Unrichtigkeit des Grundbuchs voraus. Dies ist der Fall, wenn die formelle Rechtslage von der materiellen Rechtslage abweicht. Nach der formellen Rechtslage ergibt sich aus dem Grundbuch das Bestehen einer Hypothek der B. Nach der materiellen Rechtslage kommt es darauf an, ob die ursprünglich zu Recht eingetragene Hypothek noch besteht. Eine Zwangshypothek im Sinne des § 867 ZPO ist eine Sicherungshypothek. Eine solche hängt in ihrer Entstehung, in ihrem Fortbestand und bei jeder Übertragung gem. § 1184 BGB stets vom Bestand der Forderung ab, welche sie sichert. Hier besteht die Forderung gegen den Rechtsvorgänger des K nach wie vor. Gem. § 216 I BGB kommt es auch nicht darauf an, ob die zu sichernde Forderung mittlerweile verjährt wäre. Folglich weicht die formelle Rechtslage nicht von der materiellen Rechtslage ab, weshalb ein Anspruch aus § 894 BGB ausscheidet. Der Anspruch aus § 894 BGB ist gem. § 898 BGB unverjährbar. Die Eintragung einer Zwangshypothek kann beantragt werden, wenn der Gläubiger einen Vollstreckungstitel erlangt hat. Ein Titel ist eine öffentliche Urkunde, aus der die Zwangsvollstreckung betrieben werden kann, z.B. ein Endurteil. Sie ist eine Sicherungshypothek im Sinne des § 1184 BGB. Beachte bei langen Zeiträumen stets § 216 I BGB, wenn Sicherungsrechte bestehen. © Jura Intensiv Verlags UG & Co. KG

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