WISSEN was geprüft wird Für Studierende & Referendare EXAMENSTREFFER aus der RA und den Crashkursskripten Für einen schnellen Überblick der Examenstreffer aus RA und Crashkursskript (CK) unsere aktuelle Aufstellung für Sie: EXAMENSTREFFER ZIVILRECHT April 2021 1. Ex., Z I NRW RA 12/19, 620; RA 08/20, 400; CK ZR, Az.: III ZR 113/18, VIII ZR 315/18 Januar 2021 2. Ex., Z II HE RA 06/20, 281; CK ZR, Az.: VIII ZR 18/19 Januar 2021 2. Ex., AW HE RA 12/20, 617 Oktober 2020 1. Ex., Z III HE RA 06/17, 291 September 2020 2. Ex., Z II HE RA 09/16, 454; RA 01/18, 17; CK ZR, Az.: IX ZR 305/16 August 2020 1. Ex., Z I HE, RP, SN, SA RA 01/10, 25; RA 04/10, 211; CK ZR, Az.: XII ZR 108/17 August 2020 1. Ex., Z III SN RA 10/13, 709; RA 08/14, 389; CK ZR, Az.: VII ZR 241/13 August 2020 1. Ex., Z I TH RA 10/13, 709; RA 08/14, 389; CK ZR, Az.: VII ZR 241/13 Juni 2020 1. Ex., Z II HE RA 01/17, 10; RA 12/17, 617; CK ZR, Az.: VIII ZR 211/15, VIII ZR 271/16 Juni 2020 2. Ex., Z IV RP, BW RA 02/17, 65; CK ZR, Az.: 17 U 52/16 EXAMENSTREFFER ÖFFENTLICHES RECHT August 2021 1. Ex., ÖR II NRW RA 08/20, 427; RA 01/21, 33; CK NRW, Az.: 13 B 695/20.NE Juli 2021 2. Ex., ÖR I HE RA 11/17, 598 Juni 2021 2. Ex., ÖR II BW RA 10/20, 541 Juni 2021 1. Ex., ÖR I HE RA 02/20, 89 Februar/März 2021 1. Ex., ÖR II TH RA 10/19, 529 f.; CK TH, Az.: 1 BvL 1/18 u.a. Februar/März 2021 1. Ex., ÖR I BW RA Telegramm 07/20, 87 f.; CK BW, Az.: 8 CN 1.19 Februar 2021 1. Ex., ÖR II NRW RA 10/20, 533; CK NRW, Az.: Vf. 32-IX-20 Februar 2021 1. Ex., ÖR II HE, RP, BW RA 10/19, 529; CK HE/RP/BW, Az.: 1 BvL 1/18 Februar 2021 1. Ex., ÖR I HE, RP, NRW RA 04/20, 197; CK HE/RP/NRW, Az.: 2 BvR 2347/15 Januar 2021 1. Ex., ÖR II NRW RA 02/20, 89 August 2020 1. Ex., ÖR I TH RA 06/18, 426; CK TH, Az.: 1 BvF 1/13 EXAMENSTREFFER STRAFRECHT Mai 2021 2. Ex., SR HE, NRW RA 02/20, 106; CK SR, Az.: 2 StR 85/19 März 2021 2. Ex., SR HE, NRW RA 08/20, 440 Februar 2021 1. Ex., SR HE, RP RA 07/20, 348 Januar 2021 2. Ex., SR HE, NRW RA Telegramm 12/20, 129 September 2020 1. Ex., SR BY RA 01/18, 48; RA 10/19, 545; CK SR, Az.: 2 StR 154/17, 3 StR 333/18 September 2020 2. Ex., SR HE, NRW RA 03/20, 157 Juni 2020 1. Ex., SR HE RA 01/20, 48 Januar 2020 2. Ex., SR NRW, HE RA 01/18, 48; RA 10/19, 545; CK SR, Az.: 2 StR 154/17, 3 StR 333/18 Oktober 2019 2. Ex., SR NRW, RP RA Telegramm 01/19, 6 August 2019 1. Ex., SR NRW, HE, RP RA 11/17, 605; RA 09/18, 493; CK SR, Az.: BGH, 2 StR 130/17 Stand: Oktober 2021 Weitere Examenstreffer finden Sie auf unserer Homepage! verlag.jura-intensiv.de/kostenlose-lerninhalte
RA 11/2021 ZIVILRECHT Zivilrecht 561 Problem: Kaufentscheidung aufgrund einer öffentlichen Äußerung des Verkäufers Einordnung: Kaufrecht BGH, Urteil vom 16.07.2021 V ZR 119/20 (leicht abgewandelt) EINLEITUNG Welche Auswirkungen ein Maklerexposé auf das Vorhandensein eines Mangels hat, war in den vergangenen Jahren mehrfach Gegenstand höchstrichterlicher Entscheidungen. Vorliegend musste sich der BGH mit dem Fall befassen, wenn ein Maklerexposé zwischen dem Zeitpunkt der Besichtigung und dem Vertragsschluss an den Käufer übersendet worden ist. SACHVERHALT Die Kaufinteressentin K nahm im Oktober 2015 Kontakt zum Immobilienmakler M auf, der über die streitgegenständlichen Grundstücke ein Exposé erstellt hatte. In diesem wurden die Objekte als „solide (…) Wohnanlage zum Sanieren oder Neuentwickeln“, bestehend aus zwei Mehrfamilienhäusern, die über acht bezugsfreie Wohneinheiten zuzüglich Ausbaureserve im Dachgeschoss verfügten, bezeichnet. Mit E-Mail vom 11.10.2015 erklärte K, der das Exposé zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt war, nach Besichtigung der Grundstücke gegenüber dem Makler ihre Absicht, das Objekt erwerben zu wollen. Am 14.10.2015 teilte M der K mit, die Eigentümerin B des Grundstücks „habe das Kaufangebot angenommen“. Anschließend übersandte er ihr das Exposé und die Visualisierung einer ursprünglich von B geplanten Umbaumaßnahme (Neubau eines Doppelhauses, Sanierung von zwei Mehrfamilienhäusern mit je vier Wohnungen und Ausbau des Dachgeschosses). Die dafür im August 2012 befristet auf drei Jahre erteilte Baugenehmigung war inzwischen abgelaufen, wovon K Kenntnis hatte. Am 23.10.2015 schlossen K und B den notariellen Kaufvertrag über die zwei jeweils mit einem Mehrfamilienhaus bebauten streitgegenständlichen Grundstücke zu einem Preis von 1,5 Mio €. In dem Kaufvertrag heißt es, der K sei bekannt, dass die Kaufobjekte seit ca. drei Jahren entmietet und ohne Heizung seien und dass pro Gebäude nur vier Wohneinheiten genehmigungsfähig seien. Ferner sollte die Gefahr mit Vertragsschluss auf K übergehen. In der Folgezeit stellt sich heraus, dass das Grundstück nur teilweise sanierungsfähig ist und die Umbaumaßnahmen nur zum Teil genehmigt werden können. Nachdem B die Nacherfüllung ernsthaft und endgültig verweigert hat, möchte K das Grundstück behalten und verlangt im Wege des kleinen Schadensersatzes statt der Leistung eine Zahlung in Höhe von 600.000 €. Zu Recht, wenn die 600.000 € dem Minderwert der Grundstücke im Falle eines Mangels entsprechen? LÖSUNG LEITSÄTZE 1. Der Ausnahmefall des § 434 Absatz 1 Satz 3 Halbsatz 2 BGB, wonach der Verkäufer für seine unzutreffende öffentliche Äußerung über Eigenschaften der Kaufsache dann nicht haftet, wenn die Äußerung die Kaufentscheidung nicht beeinflussen konnte, liegt nur vor, wenn ein Einfluss der öffentlichen Äußerung auf die Kaufentscheidung nachweislich ausgeschlossen ist. 2. Mit der „Kaufentscheidung“ im Sinne des § 434 Absatz 1 Satz 3 Halbsatz 2 BGB ist der Abschluss des Kaufvertrags gemeint. Maßgeblich für die Beurteilung, ob eine öffentliche Äußerung des Verkäufers über die Eigenschaft eines Grundstücks die Kaufentscheidung nicht beeinflussen konnte, ist deshalb nicht der Zeitpunkt, zu dem der Käufer sich entschlossen hat, das Grundstück zu erwerben, sondern der Zeitpunkt der notariellen Beurkundung des Grundstückskaufvertrags. Der Fall wurde von der Redaktion aus didaktischen Gründen in zivilprozessualer Hinsicht leicht verändert. Vor dem BGH klagte eine Zessionarin, weil die Käuferin die Forderung an diese abgetreten hatte. Auf der Beklagtenseite standen die hiesige Beklagte in ihrer Stellung als Verkäuferin als Beklagte zu 1) und als Beklagter zu 2) einer ihrer Gesellschafter. Der Makler war als Streithelfer (§ 68 ZPO) der Klägerin beigetreten. Diese Details sind an dieser Stelle entbehrlich, weil sie auf das eigentliche Problem der kaufrechtlichen Mängelhaftung keine Auswirkungen haben. Im Original enthielt der Vertrag einen Sachmangelausschluss, den K mit dem Einwand der Arglist über § 444 BGB überwinden wollte. Weil Feststellungen zur Arglist fehlten, verwies der BGH den Fall zurück ans OLG. Diesen Aspekt haben wir gekürzt. A. Anspruch der K gegen B auf Zahlung von 600.000 € gem. §§ 437 Nr. 3, 280 I, III, 281 I 1 2. Fall BGB Fraglich ist, ob K gegen B einen Anspruch auf Zahlung von Schadensersatz statt der Leistung in Höhe von 600.000 € aus §§ 437 Nr. 3, 280 I, III, 281 I 1 2. Fall BGB hat. © Jura Intensiv Verlags UG & Co. KG
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